Unbegrenzte Liegedauer, hoher Krebsschutz
Nach dem Ausbleiben der Monatsblutungen brauchen Sie natürlich keine Empfängnisverhütung mehr, wohl aber den Schutz vor HPV-Infektionen und Muttermundkrebs.
Ich schlage daher vor, das Gold-T nach dem Wechsel nicht zu entfernen. Es sind keine wesentlichen Nachteile zu erwarten, die diesen großen Vorteil aufheben könnten. Eine künstliche Hüfte oder eine künstliche Herzklappe, ein unvergleichlich größerer Eingriff, wird ja auch nicht entfernt, weil sie ein Ablaufdatum haben. Sie sollten nach Möglichkeit ein ganzes Leben lang bleiben, müssen aber oft entfernt werden, weil sie abgenützt sind oder sonst in irgendeiner Weise nicht mehr funktionieren.
Bezüglich Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometriumcarcinom) – typisch für die ältere Frau – kann es keine Studien geben. Die Kupferspirale wurde ja meist nach dem Wechsel entfernt. Es ist aber sehr wahrscheinlich dass auch hier eine Schutzwirkung besteht. Wenn das Gold-T am Muttermund vor Krebs schützt, warum soll es nicht dort auch vorteilhaft sein, wo es unmittelbar liegt – nämlich in der Gebärmutter selbst.
Es gibt aber keine dokumentierten Erfahrungen über das Belassen eines IUPs nach dem Wechsel. Nur in Einzelfällen wurde aus irgendeinem Grund die Spirale in der Menopause nicht entfernt.
Besondere Probleme sind dabei nicht bekannt.
Es wäre möglich, dass infolge der Verkleinerung der Gebärmutter im Alter, das IUP nicht mehr „hineinpasst“. Dies zeigt sich durch Schmerzen, ähnlich wie Regelschmerzen. In der Menopause gibt es nur ganz wenige Ursachen für Schmerzen in der Gebärmutter. Wenn also derartige Beschwerden auftreten und das IUP die Ursache sein könnte, muss es eben entfernt werden. Das Risiko für Muttermundkrebs nimmt mit dem Alter ab. Sie brauchen den Schutz daher immer weniger.